St. Marien Kirche

Ursprung und Geschichte der St. Marien Kirche Plate:

Die St. Marien Kirche Plate liegt im Herzen des Wendlandes. Sowohl das eindrucksvolle Bauwerk als auch die reiche Ausgestaltung im Inneren machen diese herrliche Kirche zu einer Sehenswürdigkeit, die man in einem so kleinen Ort nicht vermutet.

Die St. Marien Kirche ist ein dreischiffiger, gewölbter Backsteinbau, der im Jahre 1403 erstmals urkundlich erwähnt wird. In diesem Jahr vermachte Günther v. Plato der St. Marienkirche die „Lasischen Pächte“ (Pacht aus Platenlaase) zur Beschaffung des Abendmahlsweines und der Hostien. Wann genau die Kirche erbaut worden ist, kann man nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Wahrscheinlich zwischen 1370 und 1380. Die Erbauer oder Stifter waren demnach fünf Brüder der Familie von Plato sein. Fünf schildförmige Wappennischen an der Südseite der Kirche, die heute aber leer sind, deuten darauf hin.

Pastor A. Wörmer zitiert in seinem Buch Die Kirche zu Plate (um 1900) zur Entstehung und Erbauung der Marienkirche Anton Dethlev v. Plato nach Aufzeichnungen aus alten Familienbriefen (1653):

„Ich, Anton Dethlev v. Plato, Christophs des Seligen Sohn, lasse hiermit meinen lieben Kindern, deren Nachkommen, wie auch meinen Vettern, so itzo leben und so lange diese Welt stehet, noch leben werden, auch sonsten jeder männiglichen, den es angeht, wissen: ob ich zwar mich zum höchsten habe anlegen sein lassen zu erfahren, in welchem Jahre unsere Kirche zu Plathe erbauet und wie unsere seligen Vorfahren mögen mit dem Taufnahmen geheißen (nachdem ich gleichwohl von 300 Jahren die Stammlinie ausgeführet), so die Kirche erbauen lassen, so habe ich es nicht gründlich erfahren können. Ich habe zwar aus einem alten Dokument ersehen, dass Günther von Plathe mit Willen seiner Brüder Pardam, Hans und Hinrike … unser lieben Frauen Kirche zu Plathe („de dar ehn hövet frowe iß des godeshuses“, wie die Worte also lauten) die Lasischen Pächte, Vigilien auf Marien Geburt zu halten, vermacht, welches Dokument geschrieben im Jahre 1403 am Sonntage Palmarum. Ist also gewiß, dass damals die Kirche allbereits erbauet gewesen.“

Pastor A. Wörmer schreibt weiterhin, dass 1372 fünf erwachsene männliche Glieder der Familie zu gleicher Zeit gelebt haben, nämlich die fünf Brüder Geverth, Hinreke, Hüne, Borcherdt und Hilmer. Sie könnten eine aus der Zeit von 1200-1250 stammende, höchstwahrscheinlich auch von der Familie v. Plato erbaute Kreuzkirche, in einem höchst mangelhaften, dazu dem damaligen Geschmack nicht mehr passenden Zustande vorgefunden und sie gänzlich umgebaut und vergrößert haben.

Anfangs hatte die Kirche, im romanischen Baustil mit Rundbögen und mächtigen Pfeilern erbaut, wohl die Form eines liegenden Kreuzes. Später erfolgte ein Umbau und die Erweiterung der Kirche im gotischen Baustil mit charakteristischen Spitzbögen. Zudem wurden die herrlichen Sterngewölbe gefertigt, ein Sakristei-Anbau hergerichtet und vor allem aber der Turm vorgebaut, mit den fünf Wappennischen an der Südseite. Erst aus einer noch späteren Zeit stammt die Verlängerung der beiden Seitenschiffe zu ihrer heutigen, den Turm einschließenden Gestalt.

Bild 1 und 2 aus: Pastor A. Wörmer – Die Kirche zu Plate
Bild 3 aus: Anton Rupp – Plate, Chronik eines Dorfes im hannoverschen Wendland

Der Anlass zum Bau der St. Marienkirche

Über den Anlass zum Bau der St. Marienkirche schreibt Anton Dethlev v. Plato in den Familienbriefen:

“Was meine lieben Voreltern bewogen, solches großes und herrliches Gebäude an solchen sumpfigen Ort aufführen lassen, ist wohl eine große Devotion und Gottseligkeit die antreibende Ursach gewesen.“

Nach mündlicher Überlieferung schreibt er weiterhin:

„… daß einer v. Plathe sich auf der Jagd verspätet und in der Nacht, da itzo die Kirche stehet, ein Marienbild gefunden, welches er seinem Knecht mitzunehmen befielet. Wie er nun des Morgens solches seiner Frau zeigen will, ist das Bild weggewesen. Da soll er Gott gelobet haben, wofern er die Stätte wiederfinden würde, da das Marienbild gestanden, er eine Kirche dorthin wollte bauen lassen.“

Wer noch mehr zur Geschichte der Marienkirche Plate wissen möchte, kann sich mit Eberhard v. Plato, dem 40. Patron, auf eine spannende Reise begeben. Er führt auf Wunsch durch diese wunderbare kleine Kirche, weiß viel zu berichten und gibt u.a. auch interessante Erläuterungen zu Gruften.
Bei Interesse einfach hier über die Webseite Kontakt aufnehmen.


Heute gehören zur Gemeinde die St. Marien Kirche in Plate wie auch die Kapelle in Lübeln.


Das Patronat:

Unsere Kirche ist noch eine der wenigen Patronatskirchen in Deutschland. Seit 1372 bis heute gibt es hier 41 Patrone, wobei sich die Familien v. Plato und v. Blottnitz bei der Ausübung des Patronats abwechseln. Derzeit ist Imai von Blottnitz Patronin der St. Marien Kirche Plate.

Der Förderverein:

Heute fühlt sich der Förderverein der Unterstützung und Förderung der Kirchgemeinde der St. Marien Kirche verpflichtet.

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